Die Korrektur von Hautnarben erfordert besonders viel Erfahrung. Verschiedene Eigenschaften von Hautnarben tragen dazu bei, daß diese sichtbar werden: Dazu gehören ihre Breite und ihre Länge. Zudem können Farbunterschiede zur umliegenden Haut auffällig werden. Auch Konturunregelmäßigkeiten wie Einziehungen oder Erhabenheit können einen Bruch von Licht und Schatten verursachen und so auffällig werden. Die mechanischen Charakteristika einer Narbe spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: Verhärtungen und ein unnatürliches Gewebegefühl können zu dem Wunsch führen, eine Narbenkorrektur vornehmen zu lassen. Bei verdickten und erhabenen Narben spricht man auch von hypertrophen Narben. Diese sind zu unterscheiden von Keloiden.
Keloide sind gutartige Wucherungen, die oft kugelförmig wachsen und über die ursprüngliche Narbe hinaus reichen. Im Kopf- Hals Bereich kommen diese insbesondere an den Ohren vor. Die Behandlung der Keloide gilt als schwierig, da sie eine uasgeprägte Tendenz des Wiederauftretens haben.
Es gibt viele Techniken, um Narben wesentlich weniger sichtbar erscheinen zu lassen:
Narben können durch operative Techniken in ihrer Lage versetzt und in ihrer Richtung verändert werden; auffällige Narben können auch entfernt und durch eine feinere, weiger auffällige Narbe ersetzt werden; zudem können sie durch verschiedene Verfahren poliert und abgeschliffen werden; eingezogene Narben können auch z.B. Eigenfetttransplantation unterfüttert werden.
Injektionen von kleinen Mengen kortisonhaltiger Medikamente können Entzündungsreaktionen eindämmen und in bestimmten Fällen einen günstigen Einfluss auf Farbe und Beschaffenheit der Narben haben. Durch Muskelaktivität kann die Wundheilung in der frühen Heilungsphase gestört werden; eine Injektion von Botulinum Toxin kann die Muskulatur vorübergehend ruhig stellen und so einen positiven Effekt auf die Entwicklung einer Narbe haben.
Behandlungen von Narben können verschiedene Interventionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten notwendig machen.
In der Regel werden wiederholte Arztbesuche über einen langen Zeitraum notwendig.
Es ist empfehlenswert, die Behandlung einer Narbe immer durch die gleiche Behandlerin (den gleichen Behandler) durchführen zu lassen, da nur so wichtige Verläufe und Veränderungen exakt beurteilt werden können. Bereits nach der Entstehung einer Hautwunde ist eine kompetente Behandlung von großer Bedeutung.
Der bestmögliche Wunderverschluss und eine frühzeitige Behandlung mit Botox könne dazu beitragen, dass die entstehende Narbe möglichst wenig auffällig wird.
In der ersten Phase nach einer Verletzung können sich äußere Einflüsse negativ auf die Narbenbildung auswirken.
Die folgenden Hinweise dürfen nur nach vorheriger Rücksprache mit Prof. Gassner Anwendung finden:
Prof. Gassner empfiehlt in der Regel, in den ersten 3 Monaten nach dem Auftreten einer Verletzung Sauna, Solarium und pralle Sonne zu vermeiden. Während der ersten zwölf Monate nach dem Auftreten einer Verletzung sollte auf maximalen Sonnenschutz geachtet werden. Dies kann z.B. durch das Tragen eines Sonnenhutes und durch das Auftragen einer Sonnencreme mit maximalem Sonnenschutzfaktor erfolgen.
In bestimmten Gesichtsbereichen beeinflußt die Aktivität der Gesichtsmuskulatur die Heilung von Hautwunden, z.B. auf der Stirn, der Wange oder um den Mund. Durch eine Injektion von Botulinum Toxin kann die Muskulatur für eine Dauer von etwa 2 Monaten geschwächt werden. Dadurch wird die heilende Wunde ruhiggestellt und kann besser heilen. Die Behandlung heilender Wunden mit Botulinum Toxin sollte möglichst frühzeit erfolgen. Ist eine Wunde älter als 4 Wochen, sinkt der therapeutische Effekt von Botulinum Toxin für die Narbenbildung ab.
Techniken der Narbenkorrektur können häufig in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Sollten Sie weitere Fragen insbesondere zu Risiken des Eingriffs haben oder eine ausführliche Beratung wünschen, so wenden Sie sich bitte an uns über den Link Kontakt.
Gassner HG, Brissett AE, Otley CC, Boahene DK, Boggust AJ, Weaver AL, Sherris DA. Botulinum toxin to improve facial wound healing: A prospective, blinded, placebo-controlled study. Mayo Clin Proc. 2006 Aug;81(8):1023-8.
Gassner HG, Sherris DA. Chemoimmobilization: improving predictability in the treatment of facial scars. Plast Reconstr Surg. 2003 Oct;112(5):1464-6.
Sherris DA, Gassner HG. Botulinum toxin to minimize facial scarring. Facial Plast Surg. 2002 Feb;18(1):35-9.