Defekte der Gesichtshaut sind häufig die Folge einer Enfernung einer Hautgeschwulst oder eines Unfalls. Je nach Ausdehnung, Lokalisation und Tiefe gestaltet sich die Wiederherstellung dieser Weichteildefekte des Gesichts sehr unterschiedlich. Bei der Wiederherstellung soll das verloren gegangene Gewebe durch neues Gewebe ersetzt werden, welches dem ursprünglichen Gewebe in vielen Eigenschaften möglichst ideal ähnelt.
Wiederherstellende Operationen des Gesichts können nach Unfällen, Geburtsfehlern und nach chirurgischer Entfernung von Hautkrebs erforderlich werden. Die Rekonstruktive Chirurgie des Gesichts stellt eine besondere Herausforderung dar. Verschiedene Aspekte der Anatomie des Gesichts müssen bestmöglich rekonstruiert werden, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Dazu gehören die dreidimensionale Kontur des knöchern – knorpeligen Skeletts, die Schichtdicke und Konsistenz des darüberliegenden Weiteilmantels, sowie Farbe, Textur und Oberfächenbeschaffenheit der Gesichtshaut. Jeder einzelne dieser Aspekte muss in die Analyse vor der Behandlung einbezogen werden und kann die optimale Wahl der rekonstruktiven Methode beeinflussen. Bei komplexen Defekten, wie z.B. teilweisen oder vollständigen Defekten der Nase und des Ohres, sind in der Regel mehrere operative Schritte notwendig. Die gesamte Behandlung kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Eine enge Zusammenarbeit mit den Kolleg(inn)en anderer Fachdisziplinen, wie z.B. Dermatologie, MKG-Chirurgie, Augenheilkunde und plastische Chirurgie ist häufig notwendig und sorgt dafür, dass die Patientin / der Patient von den Spezialkenntnissen jeder einzelnen Fachrichtung optimal profitiert.
Die Wiederherstellung von Defekten der Nase kann eine besondere Herausforderung darstellen. Prof. Gassner gilt als international ausgewiesener Experte der Rekonstruktion von Nasendefekten. Er hat die Technik der Prälaminierung bei Nasenrekonstruktionen erstbeschrieben. Diese Technik erlaubt die besonders effektive und schonende Wiederherstellung der Innenauskleidung der Nase. Diese Technik wurde von verschiedenen Zentren übernommen, u.a. von renommierten John´s Hopkins Medical Center in den USA.
Man unterscheidet Defekte, die sich nur auf die äußere Haut erstrecken von komplexeren Defekten, für die die strukturbildenden Teile der Nase – Knochen und Knorpel – und ggf auch die innere Schleimhautauskleideung ersetzt werden müssen. Je nach der Komplexität des Defekts kann die Wiederherstellung mehrere Operationsschritte im Abstand von einigen Wochen erfordern. So kann z.B. die Haut des Nasenrückens durch eine Lappenplastik der Stirnhaut ersetzt werden. Knorpel und Knochen des Nasenskeletts können durch Knorpel des Ohres oder der Rippe ersetzt werden.
Die Entnahme von Ohrknorpel erfolgt durch einen Schnitt hinter dem Ohr. Dabei werden nur Anteile des Ohrknorpels entnommen, die keinen Einfluss auf die äußere Form des Ohres nehmen. Durch den gleichen Schnitt hinter dem Ohr kann auch ein Stück Muskelfaszie entnommen werden. Das ist dünnes, weiches Gewebe, welches zur Glättung von Unebenheiten des Nasenrückens eingesetzt werden kann. Auch die Verpflanzung von Rippenknorpel kann notwendig werden. Dieser wird durch einen Schnitt über dem Brustkorb entnommen, welcher bei Frauen in die Falte unter der Brust gelegt wird.
Die Wiederherstellung der Nase kann je nach Ausprägung des Defekts bis zu 12 Wochen dauern. Dies ist bei Totaldefekten der Nase erforderlich, bei der in der Regel 4 Operationen im Abstand von etwa 3 Wochen durchgeführt werden. Die Wiederherstellung kann häufig zeitnah begonnen werden. Wenn zum Beispiel nach Entfernung eines Basalioms der Nase keine Bestrahlung notwendig wird, kann die erste wiederherstellende Operation etwa eine Woche nach der Entfernung des Tumors geplant werden. Unbedingte Voraussetzung ist die sichere Entfernung des Tumors im gesunden Gewebe. Professor Gassner legt großen Wert darauf, dass dies aus der endgültigen Histologie gut ersichtlich ist. Oft schneidet Professor Gassner noch einmal zusätzlich Ränder nach, um größtmögliche Sicherheit zu erlangen.
Die Zeit zwischen den einzelnen wiederherstellenden Operationsschritten kann der Patient zu Hause verbringen. Die mittlere Verweildauer nach dem jeweiligen wiederherstellenden Operationsschritt beträgt in der Regel 2 bis 4 Nächte.
Wenn die Verwendung eines Stirnlappens notwendig wird, bevorzugt Professor Gassner die sogenannte sekundäre Wundheilung. Der entstehende Defekt auf der Stirn heilt von innen her aus. Nach einigen Monaten ist die wunde Stelle in der Regel komplett epithelisiert. In den weiteren Monaten heilt die Wunde in der Regel so, dass Kolorit und Textur der Haut besser sind, als mit anderen Methoden. Nach spätestens zwei Jahren ist die entstehende Narbe auf der Stirn kaum mehr sichtbar. In der zwischenzeitlichen Heilungsphase lassen sich Farbunterschiede durch Make-up gut abdecken.
Exemplarische Ergebnisse von Nasenrekonstruktionen können Sie über den Link „Vorher – Nacher – Bilder“ einsehen. Gerne senden wir Ihnen eine Kopie von Professor Gassners Fachartikel zum Thema Nasenrekonstruktion zu. Bitte senden Sie Ihre Anfrage über den Link „Kontakt“. Falls Sie mit Patienten in Kontakt treten möchten, die von Prof. Gassner operiert worden sind, so senden Sie uns bitte eine entsprechende Mitteilung.
Die Wiederherstellung der Ohrmuschel reicht vom der Rekonstruktion kleinerer Defekte bis hin zum kompletten Ohrmuschelaufbau reichen. Alle Anteile der Ohrmuschel (Ohrläppchen, Gehörgang, Ohrmuschel) können betroffen sein, für alle Anteile der Ohrmuschel existieren Techniken der Wiederherstellung. Für den Ersatz strukturgebender Anteile der Ohrmuschel kann die Entnahme und Verpflanzung von Ohr- oder Rippenknorpel botwendig werden. In der Regel können die Eingriffe ambulant und in örtlicher Betäubung durchgeführt werden, komplexere Eingriffe können auch ein Vorgehen in mehreren Schritten und ggf. auch in Vollnarkose erfodern.